Der frisch gekürte Bundespräsident Christian Wilhelm Walter Wulff fragt sich, wann endlich alle gleich gute Bildungschancen bekommen. Gute Frage. Er hat in seiner Amtszeit als niedersächsischer Ministerpräsident jedenfalls nichts dafür getan. Wir erinnern uns: Es war Wulff, der 2003 im Eilverfahren das gemeinsame Lernen bis Klasse 6 zugunsten einer Selektion nach Klasse 4 abschaffte. Diese deutsche Eigenart im Schulwesen benachteiligt insbesondere Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Zusätzlich wurde damals die Gründung neuer Gesamtschulen verboten. Heute rächt sich diese falsche Politik, mancherorts haben die Gesamtschulen doppelt so viele Bewerber wie Plätze zur Verfügung. Und die von Wulff eingeführten Studiengebühren stehen natürlich auch nicht gerade für Bildungsgerechtigkeit.
By the way: Wulffs Nachfolger als Ministerpräsident ist David Mc Allister. Mc Allister ist deutscher und britischer Staatsbürger. Was für ihn möglich ist, ist für Millionen Deutsch-Türken nicht vorgesehen: Die doppelte Staatsbürgerschaft. Es war die Partei von Wulff und Mc Allister, die vor zehn Jahren in einer beispiellos demagogischen Kampagne den Doppelpass verhinderte, obwohl dieser in so ziemlich allen anderen Ländern der Welt ganz normal ist.
Die Konservativen müssen also Farbe bekennen: Wollen sie lernfähig werden oder weiter heucheln?
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