Samstag, 20. November 2010

StuPa-Wahl: Liste 8 wählen!

Wir, Die Linke.SDS, sind die Hochschulgruppe der Linksjugend.Solid, die seit 2007 an der Uni Hamburg besteht und dem im gleichen Jahr gegründeten bundesweiten Studierendenverband angehört. Wir stehen in unserer Ausrichtung der Partei Die Linke nahe, was jedoch nicht heißt, dass wir Parteipolitik machen, oder wir alle Mitglieder in dieser Partei sind bzw. sein wollen. Wir befinden uns in einem kritisch- konstruktiven Verhältnis zu der Partei. Unser Anspruch ist es konstant Hochschulpolitik, sowie linke Politik an der Uni zu machen. Dies bedeutet im Folgenden, dass wir uns gemeinsam mit euch einsetzen wollen für:

Offene Hochschulen/ Bildung für alle
Unis als akademische Elfenbeintürme lehnen wir ab. Wir wollen sie nicht als Ort an dem die Elite sich selbst repro­duziert und sich von der Masse der Bevölkerung abschirmt. Bildung ist ein Allgemeingut und hat demnach allen offen zu stehen. Damit dem so sein kann müssen die Zugangsvoraussetzungen geändert werden. Ein Bildungssys­tem welches die Schüler_innen selektiert, und dies schon nach 4 Jahren, manifestiert soziale Ungleichheit und gehört abgeschafft. Aus diesem Grund haben wir die Kampagne zur Schulreform unterstützt, auch wenn unsere Vorstellungen von einer Schule für alle, sowie von einem Bildungssystem welches solidarisch-gemeinsames Lernen aller Schüler ermäglicht über die Pläne des schwarz- grünen Senats weit hinausreicht. Jedoch wurde selbst dieses Reförmchen durch eine Angstkampagne der Hamburger Oberschicht, getarnt als „Wir wollen lernen“, in trauter Dreisamkeit mit FDP und NPD verhindert. Das wohlhabende Spektrum war es dann auch welches beim Volksent­scheid dafür sorgte, dass „Wir wollen lernen“ triumphierte. Doch diese Niederlage ist nicht unsere! Wir fühlen uns mehr denn je bestärkt im Engagement für sozial gerechte, selbstbestimmte Bildung! An der Uni bedeutet das den offenen Hochschulzugang für Menschen ohne Abitur, so wie es seit Jahrzehnten am Fachbereich Sozialökonomie (HWP) der Fall ist!

Gebührenfreiheit für alle
Studiengebühren wirken sozial selektiv und sind in jeder Form abzulehnen. Sie sind Sinnbild davon, dass Bildung als Ware begriffen wird, sowie ihre Privatisierung vorangetrieben wird. Sie ist jedoch keine Ware, sondern ein öffentliches Gut, sowie das Recht eines jeden Menschen. Beispiele in der BRD (Hessen, Saarland, Nordrhein-Westfalen) zeigen jedoch: Eine Abschaffung der Studiengebühren ist möglich! Wir müssen gemeinsam die durch Studiengebühren entstandenen Missstände offen legen und unserer Forderung nach Gebührenfreiheit auf allen Ebenen mehr Nachdruck verleihen! Der derzeitige AStA hat dabei völlig versagt und hat noch nicht einmal die Un­terschriftenkampagne der Fachschaftsrätekonferenz, die 31000 Unterschriften gesammelt hat, unterstützt.

Eine Reform der Reform der Reform der Reform...?
Bologna Reform bedeutet im Klartext für Studierende: Arbeitsüberlastung, nicht zu bewältigende Prüfungsdichte, Anwesenheitspflicht, sowie kaum Wahlmöglichkeiten zur Gestaltung des Studiums nach persönlichem Interesse. Im Universitätsalltag herrscht ein beengender Konkurrenzdruck, der gemeinsames Lernen fast verunmöglicht. Die Abschaffung der Anwesenheitspflicht in dem einen oder anderen Kurs, sowie ein paar mehr Wahlmöglichkeiten in Folge von bundesweitem Bildungsstreik und europaweiten Audimaxbesetzungen genügen uns nicht! Wir wollen eine Uni in der kritische Wissenschaft betrieben wird, die ihre Forschung friedensorientiert, d.h. nicht zu Rüs­tungszwecken oder im Sinne von Drittmittelinvestoren, der Allgemeinheit zur Verfügung stellt! Eine solche Uni ist nur Abseits von kapitalistischer Verwertungslogik und einem ständigen Klima der Konkurrenz denkbar. Als Min­destforderung im Status Quo ist zunächst der Master für alle zu nennen, denn der Bachelor ist staatsorganisierter Studienabbruch!

Rassismus konsequent entgegentreten!
Wir lassen uns nicht spalten und schon gar nicht in den Kategorien Herkunft, Pass, Geschlecht oder religiösem Background. Wir las­sen nicht zu, dass diejenigen die es schwer haben, gegen diejenigen aufgehetzt werden, die es noch schwerer haben. Die hauptsäch­lich in den Massenmedien geführte „Integrationsdebatte“ verkennt bewusst, dass Probleme im Zusammenleben in der Bevölkerung in aller Regel auf soziale Benachteiligung und nicht auf kulturelle oder nationale Unterschiede zurückzuführen ist. Die Linke.SDS ist Mitorganisator des Wochenendseminars zu antimuslimischem Rassismus im Dezember an der HAW (http://wochenendseminar.blogsport.de/). Dem Vortrag der Geschichtsrevisionistin Erika Steinbach an der Bucerius Law School haben wir eine Mahnwache für die Opfer des Naziterrors entgegengesetzt und an der Uni Hamburg möchten wir den Kampf gegen Burschenschaften und rechtsext­reme Verbindungen weiter unterstützen.
Wir fordern das Ende der Zusammenarbeit zwischen Universitätsklinikum Eppendorf und Ausländerbehörde! Dort wird in einem wis­senschaftlich hoch umstrittenen Verfahren Altersfeststellung minderjähriger Flüchtlinge zum Zweck einer vereinfachten Abschiebung betrieben.

Hochschulpolitik endlich demokratisch und transparent gestalten
Um Studierenden wieder die Möglichkeit zu geben, Politik selber in die Hand zu nehmen, sich zu versammeln und gemeinsam Interessen zu formuleiren sollten schnellstmöglich Vollversammlungen wieder Teil des Uni-Alltags werden!
Die Aversion des derzeitigen AStAs gegen diese Form von Transparenz und Mitbestimmung ist nicht zu akzeptieren. Außerdem wehren wir uns gegen die Bevormundung der Fachschaftsräte durch den derzeitigen AStA. Für uns bilden die Fachschaftsräte als unmittelbarstes Instrument studentischer Aneignung an der Uni die Basis für AStA-Politik. Semesterbeiträge dürfen nicht mehr in die Privatwirtschaft abfließen. Es ist ausreichend Geld da um studentische Bewegung anzuregen und zu unterstützen! Laut neoliberaler Politik soll die Uni autonomer werden: Im Klartext heisst das, mit immer weniger Mitteln immer effizienter umgehen, sich verstärkt durch Privatmittel mit fraglichem Hintergrund finanzieren, Fächer, deren Inhalte sich nicht so leicht zu Profit machen lassen verdrängen und in den Wettbewerb mit anderen Universitäten treten. Gegen dieses Uni-Marketing setzen wir eine eigene Utopie selbst verwalteter Hochschulen.
Eine, die basisdemokratisch organisiert ist, mit verbindlichen Gremienstrukturen auch unterhalb der Fakultätsebene; die weder Präsidium noch Hochschulrat braucht und deren Mitglieder solidarisch untereinander sind im gemeinsamen Interesse von Lehre und Forschung um ihrer Verantwortung für eine friedliche Entwicklung für alle gerecht zu werden. Deshalb möchten wir uns beispielsweise für die Umsetzung einer Zivilklausel gegen militärische Forschungszwecke ein­setzen, die für die gesamte Uni verbindlich sein soll! Deswegen unterstützen wir auch den Kampf aller an der Universität Beschäftigten für sichere und selbstbestimmte Arbeit, gegen die fortschreitende Prekarisierung von der früher oder später auch viele von uns Studierenden betroffen sein werden.

Konsum ökologisch und fair gestalten
Es gibt viele Möglichkeiten, das Unileben nachhaltiger und ökologischer zu gestalten. Das "Bio-Fair-Frühstück" einmal im Semester des derzeitigen AStA reicht da kaum aus. Viel wichtiger wäre eine Umstellung des Mensaessens nach den Interessen der Konsument_innen, das mehr Alternativen und eine bewusste Ernährung ermöglicht. Hier gilt es auch das Mensaessen um mehr vegetarische und vegane Angebote zu bereichern. Die großflächige Umstellung auf Recyclingwa­ren und nachhaltigen Energieverbrauch sind ebenfalls notwendig.

Für einen politischen AStA
In der letzten Legislaturperiode haben wir, gemeinsam mit anderen Listen, einen Koalitionsvertrag erarbeitet, der die jetzige AStA-Organisation über den Service-Charakter hinaus um eine politische Interessenvertretung der Studierenden erweitert hätte. Im Gegensatz zum derzeitigen AStA, der bis zuletzt kein öffentlich zugängliches Programm vorweisen kann. Den Inhalt des Vertrages kannst du im Internet nachlesen (suche bei Facebook mal „Für einen politischen AStA“). Leider konnten wir ihn nicht umsetzen, da Realo-Jusos, Liberale und deren Fachbereichs- bzw. Tarnlisten die Mehrheit behielten.

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